Walter Scheel Medaillen verliehen Die Preisträger 2019

Seit dem Jahr 2014 zeichnet der gemeinnützige Trägerkreis der Walter Scheel Medaille für Genusskultur und Lebensart e.V. Persönlichkeiten aus, die sich in herausragender Weise um die Pflege des europäischen Genusskulturerbes verdient gemacht haben. Darunter unter anderem die elsässische Gastronomen-Familie Haeberlin aus Illhaeusern, der italienische Starwinzer Angelo Gaja, der britische Weinkritiker Hugh Johnson, Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann, Glasproduzent Georg J. Riedel, die Champagner-Legende Pierre-Emmanuel Taittinger, die Austernzüchter-Familie Gillardeau oder die Grappa-Pionierin Giannola Nonino.

Die Walter Scheel Medaillen 2019 wurden im Jahr des 100. Geburtstags ihres Namensgebers am Abend im Rahmen eines Festaktes in der Villa Hammerschmidt, dem Bonner Amtssitz des Bundespräsidenten, verliehen. Ausgezeichnet wurden der Doyen des ungarischen Weinbaus und Winzer in 17. Generation, István Szepsy, für seine Lebensleistung, den Tokajer-Wein nach dem Fall des Eisernen Vorhanges zurück an die Weltspitze geführt zu haben; die schweizerische Hoteliers-Familie Dietrich als Eigentümer der Grand-Hotel-Ikone „Waldhaus“ in Sils-Maria im 111. Jahr ihres Bestehens sowie mit dem Österreicher Josef Zotter einer der besten und zugleich innovativsten Chocolatiers weltweit.

In seinem Grußwort unterstrich der Vorsitzende des Trägerkreises der Walter Scheel Medaille, der Journalist Dr. Christoph Wirtz, alle drei Preisträger hätten einen einzigartigen und nachhaltigen Beitrag zum europäischen Kulturerbe geleistet und damit im Sinne der europäischen Vereinigung gewirkt: „Europa bedarf dringender denn je der Betonung konkreter, verbindender Aspekte. Die europäische Genusskultur schafft positive Assoziationen über alle Grenzen und politischen Differenzen hinweg. Sie steht beispielhaft für das gemeinsame Erbe, die europäische Vielfalt in ihrer im Alltag erlebbaren Form: die regionalen Spezialitäten, Rezepte und Traditionen, die durch Weinbau und Landwirtschaft geformten Kulturlandschaften Europas.“

Damit bilde die europäische Genusskultur in der Wahrnehmung der Menschen einer der raren und daher besonders kostbaren ausschließlich positiv besetzten Aspekte Europas. Wirtz erinnerte an das Zitat Walter Scheels „Speise und Trank bringt die Menschen einander näher, verbindet die Völker, stellt herzliches menschliches Verbundensein her.“

FDP-Chef Christian Lindner betonte in einem Grußwort: „Europa ist ein Raum der Vielfalt, auch der kulturellen und kulinarischen Vielfalt. An dieses so verschiedene und doch gemeinsame Erbe sollte regelmäßig erinnert werden. Walter Scheel hat die Politik, das Ziel der europäischen Einigung und den Genuss ganz persönlich und in vielfacher Hinsicht verbunden – er ist mit gutem Grund Namensgeber dieser hohen Auszeichnung!“

Die Walter Scheel Medaille ist zur Förderung des Völkerverständigungsgedankens sowie von Kunst und Kultur als gemeinnützig anerkannt und steht unter der Schirmherrschaft ehemaligen französischen Präsidenten und Counterpart Walter Scheels zu dessen Amtszeit als Bundespräsident, Valéry Giscard d'Estaing.

Umrahmt wurde die Verleihung 2019 durch den Klarinettisten Walter Seyfarth von den Berliner Philharmonikern, für das das Gala-Menü zeichnete Martin Fauster (ehemals Königshof, München) verantwortlich.

www.walter-scheel-medaille.de‬‬‬