Vom Dieselhaus bis zum Telegraphenamt Interview mit Gastgeber Gunnar Gust

Von den BOLLE Festsälen im Abion Spreebogen bis zum Dieselhaus und dem Telegraphenamt hat er gastronomische Perlen im Portfolio. Sein neuester Coup ist die Rückholaktion von Gunnar Tietz in die Gastronomie, ins Carl & Sophie. Die heimliche Leidenschaft von Gunnar Gust sind eben gute Weine - und da ist Tietz als Top-Sommelier einer der besten an seiner Seite.

Starten wir gleich mit Sommelier Gunnar Tietz, wie kommt er im Carl & Sophie an?

Sehr gut würde ich sagen. Er paart sein Know How aus Stationen wie First Floor, Bamberger Reiter und Otto Gourmet mit der Lässigkeit eines hervorragenden Gastgebers. Diese Kombination bringt Leichtigkeit am Gast und Souveränität beim Team, schließlich ist es das größte Kompliment, wenn der Gast wiederkommt.

Du hast ein ganzes Flechtwerk an Projekten, wie kam es dazu?

2014 habe ich das Abion Hotel als General Manager übernommen. Nach und nach kamen die weiteren Unternehmen der EFA Betriebe dazu. Es macht absolut Sinn, die Unternehmen zu bündeln und Gesamtkonzepte für unsere Gäste anzubieten. Daran arbeiten wir stetig.

Events, bei denen die Firmengäste im Abion übernachten, in der Bolle ihre Konferenz haben, danach mit dem Schiff auf der Spree entlang zur Abendveranstaltung in den Kutscherhof oder ins Dieselhaus fahren und am nächsten Morgen ihren Abschlussbrunch im Carl und Sophie genießen - das sind die Erlebnisse, die wir unseren Gästen bieten können.

Welches ist Dein "Lieblings-Baby" in der EFA-Gruppe?

Ich mag vor allem die Köpfe dahinter. Mir ist es wichtig, starke Persönlichkeiten zu haben, die voll hinter ihrem Outlet stehen und mit Leidenschaft und Herz an der Weiterentwicklung arbeiten. Zu meinem großen Glück finde ich oft gute, passende Kandidaten, mit denen ich gerne über Jahre zusammenarbeite. Mein Fokus liegt meist auf dem „jüngsten“ Baby, bis es selbstständig Schritte macht.

Aktuell entwickeln wir gerade final unseren eigenen Bio-Gutshof Weng. Die Qualität des Fleisches bei den Murnau Werdenfelser Rindern und den Bunten Bentheimer Schweinen haben wir durch enge Zusammenarbeit der Köche, des Gutsverwalters Markus Tittel und des Metzgers selbst in der Hand. Alle haben das gleiche Ziel und genau das spiegelt sich direkt in der Qualität der Produkte wieder.

Was macht die Lage des Dieselhauses in Berlin aus? Wieso habt ihr gerade dort ein Bayerisches Bierhaus errichtet?

Das Dieselhaus steht mitten auf dem Forum an der Museumsinsel. Mit seinem alten Dieselmotor im Innenbereich hat es einen besonderen Charme. Das Forum an der Museumsinsel ist ein Ort der Kommunikation und der Begegnungen. Und das spiegelt sich auch im Dieselhaus und auf dem Platz davor wieder.

Hier treffen Mitarbeiter von ansässigen Mietern auf Hotelgäste, auf Eventteilnehmer aber auch auf Touristen, die mit dem Rad von der Spree zu uns kommen, sowie auf Familien aus der Nachbarschaft.

Die Auswahl des Konzepts ist ein wenig durch die Rustikalität des Interieurs - durch den gewaltigen Zwölfzylinder Schiffsmotor vorgegeben. Wir wollen ein breites Publikum ansprechen, welches bei bekannten Lieblingsgerichten entspannt die eine oder andere Halbe vom Hofbräuhaus Traunstein genießen kann. Und ehrliche, rustikale Küche geht immer!

Plant ihr Events zur EM 2024?

Ja, wir haben zusammen mit der BILD den EM-Garten by Telegraphenamt ins Leben gerufen. Bei uns kann man auf dem Forum mit bis zu 750 Fußballfans die EM Spiele auf einer Leinwand schauen, gutes Bier vom Hofbrauhaus Traunstein genießen und einen Burger mit dem Fleisch vom Gutshof Weng verspeisen. 

Alles rustikal auf Bierbänken und wer es schicker mag, kauft sich ein Ticket für die Terrassen des Dieselhauses, mit dem besten Blick auf die Leinwand und lässt sich vom Service verwöhnen.

Buchbar unter https://em-garten-berlin.de/

Du hast den Direktorenposten im Abion Hotel an die neue GM Steffi Stark Anfang diesen Jahres abgegeben, inwieweit bist Du dort noch involviert?

Das Abion ist ja sozusagen mein erstes Projekt, welches ich bis heute intensiv begleite. Ich bin noch jede Woche vor Ort und pflege den Kontakt zu Steffi und dem Team.

Das Team ist eine tolle Komposition aus Spezialisten, die so ein Haus hervorragend führen. Die strategischen Entscheidungen, angepasst an den Markt und die Bedürfnisse der Kunden stimmen wir nach wie vor gemeinsam ab. So bleibt es nicht aus, dass man bei einer Vielzahl an Unternehmen, hauptsächlich in Berlin ansässig, Synergien vorantreibt.

Was ist euer nächstes Projekt?

Die nächsten Projekte beschäftigen sich eher mit dem Vorantreiben der Individualisierung einzelner Geschäftsfelder. Was möchte der Kunde der Zukunft, wo gibt es bei uns Anpassungsbedarf und was können wir gemeinsam tun, um Personal langfristig an uns zu binden und nie stehen zu bleiben. Das darf man in Berlin nie, dafür ist die Konkurrenz zu groß.