Wenn Tradition, Innovation und gastronomischer Instinkt aufeinander treffen, entstehen außergewöhnliche Konzepte. Das haben Tuyen, Hong und Vi bereits mit ihren Berliner Umami-Restaurants und dem Bless bewiesen - auch wenn anfangs keiner den drei Freunden glaubte, dass indochinesische Fusion-Küche ein Erfolg werden könnte. Mit der Noumì-Lounge haben sie das Grundnahrungsmittel aller Vietnamesen, die Pho, nun komplett neu interpretiert. Während die Nudeln bei der traditionellen Pho-Suppe in einer aromatischen Brühe schwimmen, kommen sie hier im europäischen Stil auf den Teller - nicht umsonst ist der Name Noumì zusammengesetzt aus „Nou“ (von den französischen „Nouilles“) und vietnamesisch „Mì“, was beides übersetzt „Nudeln“ heißt.
Nach der Eröffnung des Noumì Mitte wurde mit der Noumi Lounge in Berlin-Schöneberg 2022 die zweite und deutlich größere Filiale eröffnet, die zudem mit einer herrlichen Terrasse punktet. „Wir sind begeistert von der positiven Resonanz auf unsere zweites Noumì und freuen uns, unseren Gästen noch mehr Möglichkeiten zu bieten, unsere kreativen Nudelgerichte in einem einzigartigen Ambiente zu genießen“, sagt Gründer Tuyen. „Unser Ziel ist es, einen Ort zu schaffen, an dem sich jeder willkommen fühlt und besondere Momente erlebt.“
Foto: Noumi Lounge
Die Rezepte für die Noumì-Gerichte stammen von ihm und seinem Bruder Bien. Das Ziel war es, weniger bekannten indochinesischen Gerichten einen neuen, modernen Touch zu verleihen. Alle Nudeln sind selbstgemacht, je bunter je besser ist das Motto. Denn die Nudeln sehen nicht nur schön aus, sondern jede Farbe steht auch für eine andere Geschmackszutat. Diese reichen von Spinat und Rote Beete bis zu Kurkuma und Tintenfisch. Während die Farben auch bei italienischer Pasta anzutreffen sind, stellt die Konsistenz einen Gegenentwurf zum Al-dente-Gebot dar: Wie chinesische Mie-Nudeln sind sie weich gekocht, etwas dicker und porös, so dass sie die hausgemachten Soßen wie unseren Favoriten, das frische Koriander-Pesto, bestens aufnehmen. Dazu gibt es knackiges Gemüse, gegrillten Fisch oder Fleisch und eine große Auswahl veganer Seitan-Alternativen.
Foto: Gesa Noormann
Ergänzend zu den Nudelgerichten stehen Vorspeisen wie Mango-Julienne mit Shrimps, gedämpfte Teigtaschen oder zum Dessert köstlicher Matcha-Cheesecake auf der Karte - alles frisch und mit intensiven Gewürzen zubereitet. Dazu gibt es die für Vietnam typischen, selbstgemixten Cocktails, ob mit oder Alkohol. Klasse bei tropischen Temperaturen (33 Grad am Tag unseres Besuchs) der Eistee mit Goji-Beeren und ein typisch vietnamesischer Eiskaffee mit gesüßter Kondensmilch. Die Weinkarte könnte noch ausgebaut werden, erfreulich hingegen das Hausweingut: Thomas Ludwig ist einer der Großen von der Mosel mit einem Talent für feingliedrige Rieslinge, die Spaß machen und mit ihrer gaumenerfrischenden Säure bestens asiatische Schärfe und Gewürze abmildern.
Das Interieur der 2022 eröffneten Noumì-Lounge spiegelt mit typischen Lampen, wehende Vorhängen und zeitgenössischen Art Pieces den modernen vietnamesischen Stil wieder. Am besten „Der Liebhaber“ von Marguerite Duras zur Lektüre einpacken und ganz tief in die Atmosphäre Indochinas eintauchen - gute Reise!
NOUMì Lounge, Bundesallee 75, 12161 Berlin
