BEAST Berlin Steakclub Alexander Freund, der Macher

Lieber Alexander, Du zählst inzwischen in Berlin zu den gastronomischen Schwergewichten. Wie lange brauchte es dazu und was sind die wichtigsten Voraussetzungen und persönlichen Eigenschaften dafür?

Ich fühle mich nicht wie ein Schwergewicht, sondern wie ein Langstreckenläufer, der den Weg genießt, statt ans Ziel zu denken. Seit ich vor über 20 Jahren angefangen hatte, Berlin mit einem Beach Club an der Spree mediterraner zu gestalten, ist viel passiert. Mit dem Box at the Beach war ich total vom Wetter abhängig und am Ende der Saison war alles kaputt – ich auch. Trotzdem war es eine tolle Zeit und ich habe noch drei weitere Beach Clubs aufgemacht, ehe ich entschied, dass eine wetterfeste Bleibe viel besser wäre. Mit meiner Idee, auf dem Gelände des historischen Mühlenspeichers das Pirates einziehen zu lassen, konnte ich tatsächlich den Betreiber Samuel Czarny überzeugen. Von da an habe ich mich eigentlich immer von Gebäuden faszinieren lassen und meine Begeisterung dann in gastronomische Konzepte übersetzt wie beim Jäger & Lustig, beim Fischer & Lustig und jetzt auch beim BEAST. Wenn man diese unzähligen kleinen Schritte mit Eigenschaften untermauern will, würde ich sagen, man benötigt ein Gespür dafür, was für den Mainstream funktioniert, und dann braucht man jede Menge Durchhaltevermögen, bis aus einer guten Idee ein laufendes Geschäft wird.

Wieviele Mitarbeiter beschäftigst Du heute und was sind dabei die Herausforderungen?

Es sind mittlerweile 200 Mitarbeitende, die ich beschäftige. Ich versuche weiterhin, auf jeden einzelnen einzugehen. Das kostet Zeit, aber das bin ich ihnen schuldig, schließlich stehen sie jeden Tag dafür ein, dass unsere Gäste sich wohlfühlen, tolle Drinks bekommen und beste Kulinarik genießen. Das heißt, ich bin jeden Tag in allen Locations vor Ort und sorge auch über die Schichten hinaus dafür, dass die Mitarbeitenden gern arbeiten. Es gibt Schulungen, Teambuilding-Events, persönliche Gespräche oder was sonst anfällt. Die größte Herausforderung ist, dass ein Tag nur 24 Stunden hat.

Was waren Deine Ambitionen, nochmal mit dem Beast Berlin voll anzugreifen? Gerade in einer Zeit, in der die Gastronomie in Berlin eher Schwierigkeiten hat? Und wo es nicht gerade einfach ist, an Top-Personal zu kommen?

Ich liebe meinen Beruf und wirklich leicht war die Gastronomie nie. Das Pressecafé ist eine einmalige Location: beste Lage, interessante Historie, klare Architektur. Da konnte ich einfach nicht widerstehen. Dass es gerade wirklich schwer ist, gutes Personal zu bekommen, ist wahr. Doch bisher hatte ich Glück. Manchmal helfen Kontakte, aber auch mein Ruf als Arbeitgeber ist nicht so schlecht. Abgeschlossen ist die Suche übrigens noch nicht, doch ich bin guter Dinge, dass wir Ende des Jahres da sind, wo wir sein wollen.

Das Beast Berlin sieht großartig aus, nach welchen Gesichtspunkten hast Du die Räumlichkeiten gestalten lassen?

Den lässigen Style verdankt das BEAST ja vor allem Torsten Elgt, der die Innenräume designt hat und meine Ideen mit seiner Firma Logo Projekt gekonnt umgesetzt hat. Ich hoffe, dass der Mix aus zeitgemäßem Style und Retro-Look uns gelungen ist. Uns beiden war wichtig, dass man von jedem Platz aus nach draußen schauen kann. Der Bezug zum Alexanderplatz ist das gewisse Extra, das den Raum ausmacht. Der zweite Schwerpunkt war, dass die Atmosphäre trotz der Größe des Restaurants gemütlich sein sollte. Auch das hat Torsten gut gelöst durch die großen Deckenlampen, die warmen Farben und die Einteilung in verschiedene Bereiche, ohne dabei die Großzügigkeit des Raums zu verlieren – am Ende entscheiden natürlich die Gäste, ob es gut geworden ist!

Soll das Beast Berlin gehobene Steakhauskultur bieten, was sind die Vorbilder und was erwartet die Gäste für Highlights?

Meine Vorbilder habe ich eher in den USA gefunden. Der BEAST – Berlin Steakclub vereint mit höchster Qualität nämlich nicht nur Fleischliebhaber und Gemüsefans, sondern lädt auch Nachtmenschen zu tollen Drinks an die Bar und der Club-Charakter wird durch unser Entertainment-Programm geprägt. Vom loungigen Pianoman bis zur kultigen Band werden unterschiedliche Künstlerinnen und Künstler auftreten, die das BEAST zum Leben erwecken. Ich möchte einen Ort für Erwachsene schaffen, wo gutes Essen, entspannte Vibes und Entertainment geboten wird. Bei uns stehen vegane Kreationen und Fisch-Angebote dem Premiumfleisch in nichts nach. Die Karte lebt durch Besonderheiten wie dem Urban Beast Hammer, einer Jungbullenkeule, überfordert aber auch nicht. Dazu passt auch die Weinkarte mit sehr guten Begleitern statt tausend Positionen, die nur echte Profis beeindrucken.

Verrate uns Deine weiteren Pläne!

Zum Pressecafé gehört ja noch das Café im Erdgeschoss, das wir ebenfalls aufwendig saniert und frisch gestaltet haben. Das Angebot wird nach und nach von gesunden To-go-Spezialitäten über abwechslungsreiches Frühstück, Suppen, kleine Lunch-Gerichte, Sandwiches bis zu Kuchen und Gebäckvariationen alles bereithalten, was Berlinerinnen und Berliner, aber auch die vielen Touristen sich wünschen können. Für den Kaffee steht Costa Coffee ein, die Kult-Rösterei aus London. Die großzügige Außenfläche werden wir für unsere Terrasse nutzen. Ich freue mich sehr darauf, auch hier endlich die Türen zu öffnen!